Casutt-Derungs Silvia

Silvia
Casutt-Derungs
Familienfrau / Kauffrau
1958
Falera
verheiratet
Kreis: Ilanz
CVP
Grossrätin bisher

Haben Sie ein Lebensmotto, wenn ja welches?
Mitentscheiden und mitgestalten.

In welchem Umfeld bewegen Sie sich:
Familien-, Erwerbs- und/oder ehrenamtliche Tätigkeit?

Familie / Kinder: verheiratet, 2 erwachsene Söhne (zum Teil noch in Ausbildung)

Berufstätigkeit / Pensum: Grossrätin, Mitglied GPK Kt. GR, Vizepräsidentin Verwaltungskommission kath. Landeskirche GR, Teilzeitpensum (30 %) Treuhandwesen

Ehrenamtliche Tätigkeit: Vizepräsidentin CVP GR

Beschreiben Sie uns Ihren politischen Werdegang – Ihre Motivation:
1999 – 2011 Gemeindepräsidentin Falera (12-jährige Amtszeitbeschränkung)

2008 – 2016 Vorstand Regiun Surselva, Departement Regionalentwicklung und -planung

2005 – 2016 Vorstand Schweizerischer Gemeindeverband, Bern

Ab 2010 Grossrätin Kreis Ilanz

Ab 2010 Mitglied der GPK des Kantons GR

Ab 2012 Vizepräsidentin CVP GR, Mitglied der Geschäftsleitung

Was möchten Sie als Grossrätin bzw. Grossratsstellvertreterin bewegen?
Diese Themen sind mir wichtig und ich setze mich mit Überzeugung und voller Tatendrang dafür ein:

Gute Schulangebote mit Chancengleichheit für Italienisch, Romanisch und Deutsch sprechende Kinder.

Attraktive Wohnumgebung für Familien mit Kindern verbunden mit geeigneten Rahmenbedingungen für eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Stärkung eines dezentralen Mittelschulangebotes mit marktfähigen Wettbewerbsbedingungen für ausserkantonale und internationale Schülerinnen und Schüler.

Stärkung des Hochschulstandortes Graubünden mit der Realisierung eines HTW Campus

Ein gutes Miteinander der Generationen.

Das Berggebiet muss lebensfähig und lebenswert bleiben, eine wirtschaftliche Entwicklung muss auch in den päriferen Gebieten möglich sein.

Entlastung der Wirtschaft und des Tourismus von regulatorischen Vorschriften.

In der Raumplanung soll die Hoheit der Kantone gestärkt werden. Es muss ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Schutz und Nutzen angestrebt werden.

Wo sind Ihre Schwerpunkte?
Raum- und Regionalentwicklung, Tourismus, Wirtschafts- und Strukturfragen

Was heisst Gleichstellung für Sie und was brauchen wir um die Gleichstellung in Graubünden zu fördern?
Gleichstellung ist leider immer noch nicht selbstverständlich. Es braucht nach wie vor die aktive Förderung und auch eine aktive Forderung nach Gleichberechtigung. Die Chancengleichheit im Erwerbsleben muss angestrebt werden, verbunden mit einer guten Vereinbarkeit zwischen Familien-/Berufsleben.

Würden Sie es befürworten, dass der Kanton Graubünden generell mehr Massnahmen zur Gleichstellung ergreift?
Wenn es darum geht, die Gleichstellung in der kant. Verwaltung und in seinen Institutionen besser zu fördern ja. Ich lehne jedoch gesetzliche Vorgaben und eine Quotenregelung ab.

Die Nichtsanktionierung von Teilzeitarbeit kann dazu beitragen, dass familiäre Pflichten zwischen den Geschlechtern weniger einseitig verteilt werden. Wie stehen Sie zu Jobsharing und Teilzeitpensen auch in Führungspositionen?
Grundsätzlich positiv. Ich bin überzeugt, dass solche Modelle auch befruchtend sein können auch für die Wirtschaft. Ich vertrete die Meinung, dass die Wirtschaft dies lösen muss und nicht der Gesetzgeber, die Diskussion darüber und dazu soll öffentlich geführt werden.

Jährlich findet im Grossrat das Mädchenparlament statt. Mentorinnen für Jungpolitikerinnen oder Teilnehmerinnen an überparteilichen Arbeitsgruppen sind stets willkommen. Inwiefern engagieren Sie sich persönlich ausserhalb des politischen Amtes für frauenrelevante Anliegen?
Ich stehe ein für die Gleichberechtigung von Mann und Frau und für gleichen Lohn für gleiche Arbeit. Diese Positionen vertrete ich auch im persönlichen und beruflichen Umfeld. Ich plädiere für Eigenverantwortung und für die Freiheit jedes Menschen, seinen Berufsweg und sein Familienleben selbstverantwortlich zu bestimmen und diesen ohne Zwang leben zu dürfen.

Durchschnittlich stirbt alle 20 Tage eine Frau an den Folgen häuslicher Gewalt. Auch in Graubünden hat die Gewalt an Frauen stark zugenommen. Soll sich der Kanton verstärkt an Massnahmen zur Gewaltprävention beteiligen?
Diese Tatsache ist bedenklich und macht nachdenklich. Ja, Prävention ist immer besser als Intervention.