Gartmann-Albin Tina

Tina
Gartmann-Albin
Kauffrau/Treuhänderin
1961
Chur
verheiratet
Kreis: Chur
SP
Grossrätin bisher, Standesvizepräsidentin


Haben Sie ein Lebensmotto, wenn ja welches?
Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

In welchem Umfeld bewegen Sie sich:
Familien-, Erwerbs- und/oder ehrenamtliche Tätigkeit?

  • Familie / Kinder:  verheiratet, 2 erwachsene Söhne
  • Berufstätigkeit / Pensum:  Treuhänderin ca. 30 %
  • Ehrenamtliche Tätigkeit:  Präsidentin Winterhilfe Graubünden, Präsidentin Graubündner Tierschutzverein

Beschreiben Sie uns Ihren politischen Werdegang – Ihre Motivation:
Im Jahre 1999 wurde ich Präsidentin des Oberstufenschulverbandes Safien, Tenna, Versam und Valendas. Gleichzeitig war ich auch im Schulrat der Primarschule Safien. Als Mitglied der SP Chur wurde ich im Jahre 2002 als deren Präsidentin gewählt (2002-2007) und kurz darauf als Grossrats-Stellvertreterin nominiert. Die Wahl im Jahre 2003 verlief für mich sehr positiv und so durfte ich während dreier Jahre als Grossrats-Stellvertreterin des öftern im Grossen Rat Einsitz nehmen. Seit 2006 bin ich nun Grossrätin des Kreis Chur und die SP-Vertreterin in der GPK, welche ich vom August 2012 bis August 2013 präsidieren durfte.

Aber nicht nur die Kantonspolitik, sondern auch die Gemeindepolitik hat es mir angetan und ich vertrete meine Partei seit 5 Jahren im Gemeinderat der Stadt Chur.

Weiter amte ich als Schulrätin beim BGS (Bildungszentraum Gesundheit und Soziales) sowie Verwaltungsrätin in der PDGR (Psychiatrische Dienste des Kantons Graubünden)

Motiviert werde ich von meiner Familie sowie von Freunden, Verwandten und Bekannten, meine Ideen einzubringen und dafür zu kämpfen. Da sich auch ab und zu ein Erfolg einstellt, motiviert mich dies ebenfalls, weiterzumachen und nicht aufzugeben.

Was möchten Sie als Grossrätin bzw. Grossratsstellvertreterin bewegen?
Mir ist ein sozialer, ökologischer und offener Kanton wichtig. Ich möchte mithelfen, dieses Ziel zu erreichen und dabei auch überparteilich gute Lösungen zu suchen und zu finden.

Wo sind Ihre Schwerpunkte?
Ich engagiere mich für einen sozialen, ökologischen und offenen Kanton. Für mich ist zentral, gute und tragfähige Lösungen zu suchen und mitzugestalten. Mein Einsatz gilt einer offenen, toleranten Gesellschaft, in der Mitsprache und Integration aller Menschen wichtig sind und gelebt werden. Bedeutend ist für mich eine Politik, welche sich für das Auskommen von Jung und Alt, Familien und Arbeitnehmenden einsetzt und nicht die Interessen einiger Wenigen in den Vordergrund stellt.

Haben Sie (politische) Vorbilder?
Mahatma Gandhi
"Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier"

Was heisst Gleichstellung für Sie und was brauchen wir um die Gleichstellung in Graubünden zu fördern?
Gleichstellung bedeutet für mich, dass alle Menschen, gleich welcher Herkunft und Geschlechts, die gleichen Bedingungen und Chancen erhalten. Es sollten mehr Netzwerke gebildet werden, in denen man sich austauschen und mitteilen kann. Und dies in erster Linie überparteilich.

Würden Sie es befürworten, dass der Kanton Graubünden generell mehr Massnahmen zur Gleichstellung ergreift?
Auf jeden Fall! Man muss den Frauen den Einstieg in die berufliche Tätigkeit wie auch in die Politik so leicht wie möglich machen

Die Nichtsanktionierung von Teilzeitarbeit kann dazu beitragen, dass familiäre Pflichten zwischen den Geschlechtern weniger einseitig verteilt werden. Wie stehen Sie zu Jobsharing und Teilzeitpensen auch in Führungspositionen?
Grundsätzlich befürworte ich Jobsharing und Teilzeitpensen auf allen Stufen. In Führungspositionen ist es aber umso wichtiger, dass die Pensen gut verteilt werden und die Personen gut miteinander arbeiten und sich austauschen können.

Jährlich findet im Grossrat das Mädchenparlament statt. Mentorinnen für Jungpolitikerinnen oder Teilnehmerinnen an überparteilichen Arbeitsgruppen sind stets willkommen. Inwiefern engagieren Sie sich persönlich ausserhalb des politischen Amtes für frauenrelevante Anliegen?
Ich durfte im 2017 als Mentorin im Mädchenparlament mitwirken. Zudem bekomme ich immer wieder Anfragen von Mädchen und jungen Frauen, welche gerne Auskunft zum politischen Alltag haben. Auf diesem Wege kann man oftmals Frauen Tipps geben und sie hoffentlich für die Politik begeistern.

Durchschnittlich stirbt alle 20 Tage eine Frau an den Folgen häuslicher Gewalt. Auch in Graubünden hat die Gewalt an Frauen stark zugenommen. Soll sich der Kanton verstärkt an Massnahmen zur Gewaltprävention beteiligen?
In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass immer mehr häusliche Gewalt zur Anzeige kommt, was wichtig und richtig ist. Vergessen dürfen wir dabei aber nicht, dass nicht nur Frauen von der häuslichen Gewalt betroffen sind, sondern auch Männer. Darum ist es wichtig, die Bevölkerung in dieser Angelegenheit zu sensibilisieren und auch Angebote für die Prävention zu schaffen.