Locher Benguerel Sandra

Sandra
Locher Benguerel
Lehrerin
1975
Chur
verheiratet
Kreis: Chur
SP
Grossrätin bisher

Homepage: www.locherbenguerel.ch


Haben Sie ein Lebensmotto, wenn ja welches?
Es gibt für alles eine Lösung.

In welchem Umfeld bewegen Sie sich:
Familien-, Erwerbs- und/oder ehrenamtliche Tätigkeit?

  • Familie / Kinder:
  • Berufstätigkeit / Pensum:  Lehrerin an der Scola Bilingua Chur (5./6. Klasse)
  • Ehrenamtliche und politische Tätigkeit:  Grossrätin / Vizepräsidentin Kommission für Bildung und Kultur des Grossen Rates / Hochschulrätin Pädagogische Hochschule Graubünden/ Mitglied Parteivorstand SP Graubünden/ Präsidentin Lehrpersonen Graubünden (LEGR)/ Redaktionsteam Bündner Schulblatt

Beschreiben Sie uns Ihren politischen Werdegang – Ihre Motivation:
Mit 18 Jahren durfte ich in meinem Dorf die offizielle 1. Augustrede halten. Damit wurde mein politisches Feuer entfacht. Ich machte Jugendarbeit und engagierte mich für den Aufbau eines Jugendtreffs. Meine Motivation mitzureden und Verantwortung zu übernehmen für unsere Gesellschaft, führte 2005 zum SP Beitritt. Seit 2006 darf ich politisch Graubünden mitgestalten, zuerst als Grossratsstellvertreterin, seit 2010 als Grossrätin. 

Was möchten Sie als Grossrätin bzw. Grossratsstellvertreterin bewegen?
Als Grossrätin möchte ich Graubünden weiterhin mitgestalten, Herausforderungen anpacken und zukunftstaugliche Projekte umsetzen- für uns und künftige Generationen!

Wo sind Ihre Schwerpunkte?
Mein politischer Schwerpunkt ist die Bildungspolitik. Diese ist umfassend und beinhaltet für mich auch Familien-, Sozial-, Integrations- und Strukturpolitik. Ein weiterer Schwerpunkt bilden die Bereiche Kultur und Sport, sie schaffen einen Bezug zum einzigartigen Lebens- und Naturraum Graubünden und verbinden Menschen. Für die Umsetzung der politischen Forderungen ist mir der Dialog und der Einbezug der Frauen besonders wichtig.

Haben Sie (politische) Vorbilder?
Ja, meine Mutter. Sie hatte keineswegs dieselben Möglichkeiten wie ich. Trotzdem meistert sie ihr Leben mit grossem Einsatz und Freude!

Was heisst Gleichstellung für Sie und was brauchen wir um die Gleichstellung in Graubünden zu fördern?
Gleichstellung heisst für mich soziale Gerechtigkeit. Sie bedeutet, dass beide Geschlechter in unserer Gesellschaft dieselben Perspektiven und Arbeitsbedingungen haben. Leider sind wir davon noch weit entfernt. Deshalb brauchen wir im Kanton Graubünden fortwährend Massnahmen und Anstrengungen: beispielsweise um effektive Lohngleichstellung zu erreichen oder den Frauenanteil in allen politischen Ämtern und kantonalen Fachkommissionen deutlich zu erhöhen.

Würden Sie es befürworten, dass der Kanton Graubünden generell mehr Massnahmen zur Gleichstellung ergreift?
Ja, das würde ich klar befürworten und ich engagiere mich auch entsprechend denn ich erachte den Handlungsbedarf mehr als ausgewiesen in unserem Kanton.

Die Nichtsanktionierung von Teilzeitarbeit kann dazu beitragen, dass familiäre Pflichten zwischen den Geschlechtern weniger einseitig verteilt werden. Wie stehen Sie zu Jobsharing und Teilzeitpensen auch in Führungspositionen?
Damit wir in der Gleichstellung einen Schritt weiter kommen, bin ich davon überzeugt, dass es die Möglichkeit für Jobsharing auch in Führungspositionen braucht.  Hier sind kreative Lösungen und mutige Beispiele gefragt.

Jährlich findet im Grossrat das Mädchenparlament statt. Mentorinnen für Jungpolitikerinnen oder Teilnehmerinnen an überparteilichen Arbeitsgruppen sind stets willkommen. Inwiefern engagieren Sie sich persönlich ausserhalb des politischen Amtes für frauenrelevante Anliegen?
Ich engagiere mich seit Jahren laufend für frauenrelevante Fragen, stehe für diese politisch und gesellschaftlich ein. Ich war bislang bei jedem Mädchenparlament involviert und leitete dieses auch 2015. Zudem setze ich mich als Verbandspräsidentin des LEGR für die Lohngleichstellung der Kindergartenlehrerinnen ein.

Durchschnittlich stirbt alle 20 Tage eine Frau an den Folgen häuslicher Gewalt. Auch in Graubünden hat die Gewalt an Frauen stark zugenommen. Soll sich der Kanton verstärkt an Massnahmen zur Gewaltprävention beteiligen?
Auf jeden Fall! Die letzte Statistik der Zahlen in Graubünden hat mich aufgeschreckt und ich wurde deshalb kürzlich mit einer Anfrage diesbezüglich im Grossen Rat aktiv. Entwicklungspotenzial sehe ich im Ausbau der kantonalen Koordinationsstelle für häusliche Gewalt sowie in der Kommunikation und Vernetzung aller Beteiligten.