Brigger-Vogel Yvonne

Yvonne

Brigger-Vogel

Tourismusfachfrau, Dipl. Mediatorin

1971

Zizers

verheiratet

Die Mitte Graubünden, Vizepräsidentin

Haben Sie ein Lebensmotto, wenn ja welches?
Ärgere Dich nicht über Dinge, die Du nicht verändern kannst.

In welchem Umfeld bewegen Sie sich:
Als zweifache Mutter mit zwei Jungs im normalen Alltagswahnsinn zwischen Terminkoordinationen, Familienleben und genügend Freizeit. Als Selbständigerwerbende zwischen korrekter Auftragserfüllung und Akquisition neuer Projekte und Aufgaben. Als Yvonne auf der Suche nach ein bisschen Zeit für mich!

Beschreiben Sie uns Ihren politischen Werdegang – Ihre Motivation:
Politische Diskussionen waren an unserem Familientisch Tradition. Die Lust an der Politik packte mich mit der Wohnsitznahme in Zizers. Mich aktiv an der Entwicklung meines Wohn- und Lebensmittelpunktes beteiligen zu können, war für mich reizvoll. Einen Einblick in die Exekutive habe ich als Stellvertreterin des Gemeindevorstandes erhalten. Die Legislative lernte ich als Geschäftsführerin der Interessengemeinschaft Tourismus (ITG) kennen und schätzen. Aktuell bin ich Vizepräsidentin der Mitte Graubünden und möchte politische Verantwortung für einen guten Wirtschafts- und Lebensstandort Graubünden übernehmen.

Was möchten Sie als Gewählte bewegen?

Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Als selbständige Unternehmerin und Mutter ist für mich die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ein Anliegen. Das Angebot an Krippenplätzen und Ganztagesstrukturen soll ausgebaut und flexible Arbeitszeitmodelle, mehr Teilzeitarbeit und Homeoffice sollen gefördert werden.

Attraktive Wohn- und Erlebnisräume

Begegnungsorte, Bewegungsräume sowie eine intakte Vereinskultur sind die Eckpfeiler einer gesellschaftlichen und sozialen Dorfgemeinschaft. Dafür benötigen die Gemeinden weiterhin ihre Autonomien und gesetzliche Rahmenbedingungen mit Augenmass.

Starke Tourismuswirtschaft

Der Tourismus ist der Wirtschaftsmotor Graubündens. Jeder dritte Franken wird direkt oder indirekt dank dem Tourismus erwirtschaftet. Viele Einwohnerinnen und Einwohner gerade im Bündner Rheintal verdanken dem Tourismus ihr Ein- und Auskommen. Eine risikobereite Förderpolitik für neue innovative Unternehmensideen stärkt unsere Wettbewerbsfähigkeit.

Wo sind Ihre Schwerpunkte?
Tourismus, Wirtschaft, Regionalentwicklung, Familienpolitik

Haben Sie (politische) Vorbilder?
Eveline Widmer-Schlumpf

Was heisst Gleichstellung für Sie und was brauchen wir um die Gleichstellung in Graubünden zu fördern?
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit, eine Gesellschaft ohne starren Rollenbilder und die Selbstverständlichkeit und Akzeptanz von Arbeitgebern, dass Frau und Mann sich Erwerbs- und Familienleben partnerschaftlich teilen können, ohne dass man sich permanent rechtfertigen muss.

Würden Sie es befürworten, dass generell mehr Massnahmen zur Gleichstellung ergriffen werden und wenn ja, von wem?
In Graubünden wurde mit der Implementierung der Stabstelle für Chancengleichheit von Frau und Mann vor 25 Jahren ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung gemacht. Aber ich nehme gerne das Wort von Barbara Wülser der Leiterin der Stabsstelle auf: «So lange starre Rollenbilder unsere Lebensentwürfe bestimmen, können wir unsere Neigungen und Talente nicht ausreichend entwickeln und in die Gesellschaft einbringen». Aus diesem Grunde sollte man die Diskussion um eine «temporäre» Frauenquote vor allem in Wirtschaftsunternehmen ankurbeln.

Die Nichtsanktionierung von Teilzeitarbeit könnte dazu beitragen, dass familiäre Pflichten zwischen den Geschlechtern weniger einseitig verteilt werden. Wie stehen Sie zu Jobsharing und Teilzeitpensen auch in Führungspositionen?
Mein Mann und ich leben seit der Geburt unserer Kinder als Teilzeitarbeitende und im Jobsharing. Beide in Führungspositionen. Daher sind Teilzeitpensen in Führungspositionen durchaus vertretbar. Unsere Söhne nehmen uns als gleichberechtigte Partner wahr, welche partnerschaftlich zum Familien- und Erwerbsleben beitragen.

Jährlich findet im Grossrat das Mädchenparlament statt. Mentorinnen für Jungpolitikerinnen oder Teilnehmerinnen an überparteilichen Arbeitsgruppen sind stets willkommen. Inwiefern engagieren Sie sich persönlich auch ausserhalb des politischen Amtes für frauenrelevante Anliegen?
Ich versuche Frauen zu motivieren sich für Behörden, Kommissionen, Arbeitsgruppen, leitende Positionen zu bewerben und in Stellung zu bringen. Die Diskussionen in gemischten Gremien sind aus meiner Erfahrung oftmals zielführender, differenzierter und sachorientierter.