Bürgi-Büchel Jeannette


Jeanette

Bürgi-Büchel

Software-Ingenieurin, Familienfrau, Sekundarlehrerin Uni Zürich

1971

Zizers

verheiratet

Fünf Dörfer

MITTE / Ständige Grossrats-Stv. / Präsidentin der MITTE Frauen Graubünden

Haben Sie ein Lebensmotto, wenn ja welches?
Habe die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die du nicht ändern kannst. Habe den Mut, Dinge zu ändern, die du ändern kannst. Und habe die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden!

In welchem Umfeld bewegen Sie sich:
In erster Linie bin ich Familienfrau und Mutter von zwei Mädchen. Teilzeit arbeite ich als Software-Ingenieurin und bin für die Qualität der Software verantwortlich.

Seit mehr als 20 Monate darf ich im Grossen Rates den Kreis Fünf Dörfer vertreten (ständige Stellvertreterin). Neben der Politik engagiere ich mich im Kath. Kirchenrat in Zizers und als Konsultativrätin der RhB.

Beschreiben Sie uns Ihren politischen Werdegang – Ihre Motivation:

  • Grossrats-Stellvertreterin des Kreises Fünf Dörfer (2010 – 2014 und 2018 - 2022), seit 2020 ständigen Einsitz im Grossen Rat
  • Präsidentin der MITTE Frauen Graubünden
  • Mitglied Parteileitung MITTE Graubünden
  • Vorstand MITTE Frauen Schweiz

Politik geht uns alle an! Sei es nun in der Gemeinde, im Kanton und in der Schweiz. Als Stimmbürgerin oder Stimmbürger können wir in der Politik mitreden und müssen – ob wir wollen oder nicht - mit ihr und ihren Auswirkungen leben.

Darum habe ich für mich beschlossen, die Politik so aktiv wie möglich mitzugestalten.

Was möchten Sie als Gewählte bewegen?
Als Grossrätin möchte ich vermehrt die Sichtweise der Frauen einbringen. Ich würde mich in Bildungs- und Familienbelangen, sowie für die Mobilität engagieren.

Wo sind Ihre Schwerpunkte?
Am Herzen liegen mir unter anderem die Familienpolitik und die Optimierung des Bildungssystems.

Haben Sie (politische) Vorbilder?
Keine konkreten. Eindruck machen mir allerdings Frauen in der Politik, welche hin stehen und ihre Meinung vertreten, auch wenn diese vielleicht unpopulär ist.

Was heisst Gleichstellung für Sie und was brauchen wir, um die Gleichstellung in Graubünden zu fördern?
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit! Zudem muss ein Umdenken in der Gesellschaft stattfinden. Der Altersarmut, insbesondere derjenigen der Frauen, muss entgegengewirkt werden.

Wir brauchen engagierte Personen, welche immer wieder auf die Thematik aufmerksam und Nägel mit Köpfen machen. Für die jüngere Generation ist es wichtig, auch weibliche Vorbilder in der Politik zu haben. Und ja, nicht zuletzt braucht es dafür mehr Frauen in der Politik.

Würden Sie es befürworten, dass generell mehr Massnahmen zur Gleichstellung ergriffen werden und wenn ja, von wem?
Ja, denn in der Bundesverfassung ist die Gleichstellung verankert. Fakt ist, dass sie nicht Realität ist – sprich nicht gelebt wird. Am sinnvollsten ist es, wenn auf Bundesebene Massnahmen getroffen werden.

Die Nichtsanktionierung von Teilzeitarbeit kann dazu beitragen, dass familiäre Pflichten zwischen den Geschlechtern weniger einseitig verteilt werden. Wie stehen Sie zu Jobsharing und Teilzeitpensen auch in Führungspositionen?
Jobsharing und Teilzeitpensen stehe ich sehr positiv gegenüber – unabhängig vom Geschlecht. In Führungspositionen müsste die Umsetzung für grössere Teilzeitpensen möglich sein.

Jährlich findet im Grossrat das Mädchenparlament statt. Mentorinnen für Jungpolitikerinnen oder Teilnehmerinnen an überparteilichen Arbeitsgruppen sind stets willkommen. Inwiefern engagieren Sie sich persönlich ausserhalb des politischen Amtes für frauenrelevante Anliegen?
Das Mädchenparlament finde ich eine super Sache! Letztes Jahr war ich erstmals als Mentorin im Mädchenparlament mit dabei: Welch eine tolle Erfahrung! Die Mädchen haben sich sehr ins Zeug gelegt und einiges auf die Beine gestellt. Zu sehen, mit welcher Begeisterung sie für ihr Anliegen brennen und die strahlenden Augen nach einem geglückten Statement macht mir Hoffnung, dass wir künftig noch mehr engagierte Frauen in der Politik haben werden.

Ausserhalb des politischen Amtes versuche ich in der Erziehung unserer Töchter stereotype Rollenbilder zu meiden. Innerhalb der Kirche und anderen Gremien setze ich mich beispielsweise für faire Löhne ein.