Kleis-Kümin Claudia


Claudia

Kleis-Kümin

Regionalentwicklerin

1961

Thusis

alleinstehend

GLP

Haben Sie ein Lebensmotto, wenn ja welches?
Du musst aufwärts blicken, um die Sterne zu sehen.

In welchem Umfeld bewegen Sie sich:
Familie/Kinder: Mutter eines erwachsenen Sohnes
Beruf: noch bis 31. März 2022 Regionalentwicklerin der Region Viamala
Ehrenamtlich:   Vorstand kath. Kirchgemeinde Thusis, Vizepräsidentin Theater Muntanellas

Beschreiben Sie uns Ihren politischen Werdegang – Ihre Motivation:
Ich war schon Grossrätin, Gemeindepräsidentin, Gemeinderätin, Regionspräsidentin, Präsidentin der Verwaltungskommission der kath. Landeskirche GR, Vorstandsmitglied der Selva. In den letzten fünf Jahren beschränkte sich meine politische Tätigkeit auf mein Präsidium beim Bünder Spital- und Heimverband, welches ich seit 2011 innehabe. In meiner Arbeit als Regionalentwicklerin bin ich immer wieder an Grenzen gestossen, die sich nur auf politischem Weg überwinden lassen. Wir können Grenzen überwinden, wenn unsere Argumente sachlich fundiert sind und wir eine ganzheitliche Sicht auf die Dinge haben.

Was möchten Sie als Gewählte bewegen?
Chancen der Digitalisierung nutzen und Voraussetzungen schaffen, dass auch ländliche Regionen einen diskriminierungsfreien Zugang zu schnellem Internet erhalten. KMU bleiben konkurrenzfähig, präsentieren sich als spannende Unternehmen, und überzeugen durch ihre Fachkompetenz Mitarbeitende und Auszubildende. Kurz gesagt: Nutzen wir die digitalen Möglichkeiten als zusätzliche Chance für unsere KMU, damit spannende Arbeitsplätze erhalten bleiben und die Berufslehre wieder attraktiver wird.

Wo sind Ihre Schwerpunkte?
Digitalisierung, Stärkung der Berufsbildung

Haben Sie (politische) Vorbilder?
Vorbilder verstellen uns den Blick nach vorne. Darum Nein. Dennoch gibt es zwei Frauen, deren Lebensgeschichte mich beindruckt hat: Rosa Luxemburg und Golda Meir

Was heisst Gleichstellung für Sie und was brauchen wir um die Gleichstellung in Graubünden zu fördern?
Gleichstellung haben wir dann erreicht, wenn wir Frauen unsere Fähigkeiten und Kompetenzen nicht mehr beweisen müssen.

Würden Sie es befürworten, dass generell mehr Massnahmen zur Gleichstellung ergriffen werden und wenn ja, von wem?
Wir Frauen müssen selbstbewusst das Heft selbst in die Hand nehmen und uns mutig in die erste Reihe setzen. Es reicht nicht, mehr Massnahmen zu ergreifen, wenn sie am Ende wirkungslos auf einem weiteren «Strategiepapier» notiert sind. Das sieht dann zwar schön aus, ändert aber gar nichts.

Die Nichtsanktionierung von Teilzeitarbeit könnte dazu beitragen, dass familiäre Pflichten zwischen den Geschlechtern weniger einseitig verteilt werden. Wie stehen Sie zu Jobsharing und Teilzeitpensen auch in Führungspositionen?
Unser Familien-/Rollenmodell ist immer noch sehr traditionell geprägt. Das lässt sich durchbrechen, indem wir hinhören, hinschauen, zulassen und ändern. Gerade die letzten zwei Jahre haben verdeutlicht, dass wir andere Arbeitsmodelle brauchen. Eltern sein, sollte sich nicht nur auf einen Elternteil beschränken. Jobsharing und Teilzeitpensen müssen in Führungspositionen selbstverständlich werden.

Jährlich findet im Grossrat das Mädchenparlament statt. Mentorinnen für Jungpolitikerinnen oder Teilnehmerinnen an überparteilichen Arbeitsgruppen sind stets willkommen. Inwiefern engagieren Sie sich persönlich auch ausserhalb des politischen Amtes für frauenrelevante Anliegen?
Ich arbeite und netzwerke am liebsten mit Frauen. Es ist für mich selbstverständlich, dass ich mich für mehr Frauen auf allen Ebenen einsetze.