Schuler Agrena
Agrena
Schuler
Maturandin
2004
Malans
Junge Grüne Graubünden; Co-Präsidentin
In welchem Umfeld bewegen Sie sich? (beruflichen – gesellschaftlichen – familiären)
Ich wohne zu Hause mit meiner Mutter, meinem Vater und meinem jüngeren Bruder. Ich treffe mich oft mit Freunden und Freundinnen. Ausserdem bin ich im Klimastreik Graubünden und bei den Jungen Grünen tätig.
Beschreiben Sie uns Ihren politischen Werdegang und was Sie für diese Nationalrats-wahlen motiviert?
Politisch interessiert war ich eigentlich bereits als Kind. Besonders berührt hat mich damals das Aussterben von Walen. In meinem frühen Teenie-Jahren begann ich mich auf dem Schulplatz mit Mitschülern zu streiten, die Schülerinnen beleidigt haben. Als älter werdende Frau, die Ungerechtigkeit unerträglich findet, wurde ich automatisch zur Feministin. Doch je älter ich wurde, desto grösser wurde auch die Rolle des Klimawandels in meinen Gedanken. Nach einem Auslandaufenthalt in England, der mir die sozialen Unterschiede in der heutigen Gesellschaft aufzeigte, schloss ich mich dem Klimastreik Graubünden an. Dort bin ich seit 3 Jahren aktiv. Letzten Sommer trat ich den Jungen Grünen bei, um nicht nur auf der Strasse für Klimaschutz einzustehen. 2022 kandidierte ich ausserdem für den Grossen Rat. Diese Jahre an politischem Engagement haben mich frustriert. Es wird viel geredet und gelobt und so wenig gehandelt. Ich will nicht in die Politik, um weiter alles schön zu lächeln und zu versprechen. Ich will, dass Lösungen für all diese Probleme nicht für immer im Apparat unserer Bürokratie verschwinden. Meine Motivation, ist es, eine Gesellschaft zu errichten, in der niemand diskriminiert wird. Und das auf einem Planeten, auf dem ein angenehmes Leben noch möglich ist. Denn Veränderung ist möglich. Wir müssen es nur wagen
Für welche Themen (auch mehrere) setzen Sie sich ab 2024 im Nationalrat ein?
Mein Hauptthema ist der Klimawandel. Ich möchte mich für eine klimaneutrale Schweiz einsetzen. Statt dies immer nur zu versprechen, muss endlich gehandelt werden. Für mich als junge Frau ist auch eine Revision der Geschlechterrollen ein wichtiges Thema. Geschlecht ist zu oft Grund für Ungleichheit Ich möchte eine Gesellschaft, in der es keine Rolle spielt, welches Geschlecht ein Mensch hat. Ausserdem bin ich entsetzt über die Art und Weise wie wir in Europa mit Geflüchteten umgehen. Das Asylwesen ist unterfinanziert und nicht fähig, Geflüchteten ein menschenwürdiges Leben zu garantieren.
Was bedeutet Gleichstellung für Sie und was benötigt die Schweiz um dies zu erreichen?
Gleichstellung bedeutet für mich, dass Ansehen, Beruf, Verdienst, Möglichkeiten und Selbstwert nicht mehr von Dingen abhängen, an denen ein Einzelner nichts ändern kann. Das beinhaltet körperliche Fähigkeiten, soziales und biologisches Geschlecht, sexuelle Orientierung, finanzielle Lage der Eltern und vieles mehr.